Naturschutzprojekt Rothaldenweiher

Für unser Naturschutzprojekt Rothaldenweiher wurden wir 2023 mit dem Klimaschutzpreis der Stadt Schwäbisch Hall ausgezeichnet! Aber informieren Sie sich doch im Folgenden selbst über das Projekt.   

 Geschichte

Der Rothaldenweiher wurde nach den uns vorliegenden Erkenntnissen (Information von dem früheren und inzwischen hochbetagten Revierförster) vor einigen hundert Jahren künstlich als Stausee angelegt, um eine mit einem Wasserrad angetriebene, nicht weit entfernte liegende Gipsmühle, betreiben zu können. Diese gibt es nicht mehr.

Der Rothaldenweiher selbst liegt am Rande des sogenannten Streifleswald und im Quellgebiet des Schleifenbachs, der von dort zum ca. 4 km entfernten Kocher fließt und in der Schleifbachklinge steil zu diesem hinabfällt. Das gesamte Gebiet enthält Gipsvorkommen, die aber seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt werden.

Früher gab es nach unseren Informationen verschiedene Stauseen rund um Schwäbisch Hall, die zum Betrieb von Gipsmühlen genutzt wurden.  Der Rothaldenweiher ist einer der wenigen noch erhaltenen Zeugen aus dieser Zeit.

Die Stadt Schwäbisch Hall ist daran interessiert, dass der Rothaldenweiher erhalten bleibt, weil es auch für die Bürger im angrenzenden Wohngebiet mit rund 8.000 Bürgern eine wichtige Naherholungszone darstellt. Ferner wurde der Rothaldenweiher von der Stadt als sogenannte Ausgleichsfläche für Baugebiete eingebracht, um die dadurch verursachten Eingriffe in die Natur auszugleichen.

Der Rothaldenweiher war stark verlandet. Durch die Tätigkeit der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins (SAV), der auch die Reparatur des Mönchs zu verdanken ist, wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um die Kulturlandschaft in diesem Gebiet zu erhalten.

Die Ortsgruppe Schwäbisch Hall des SAV hat sich, getreu dem Leitbild des Schwäbischen Albvereins, der Pflege und Bewahrung unserer Heimat, sowie einem aktiven Natur-, Umwelt – und Klimaschutz verschrieben.

 

Das Projekt Rothaldenweiher

Im Herbst 2018 übergab der frühere Naturschutzbeauftragte der Stadt Schwäbisch Hall das flächenhafte Kultur – und Naturdenkmal „Rothaldenweiher“ in Patenschaft der Ortsgruppe Schwäbisch Hall des Schwäbischen Albvereins. Die Fläche beträgt gut 1 ha und erstreckt sich vom Weiher im Westen bis zum Grundstück „Fischhaus“.

Quelle: LGL BW. ibb DV-Systems GmbH

Seit 2018 sind von der Ortsgruppe über 500 Stunden ehrenamtliche Arbeiten (Hecken schneiden für eine bessere Erwärmung während der Laichzeit, Erstellung und Pflege eines ca. 5m mal 2 m großen Steinriegels für Eidechsen, Bau, Aufhängung und Pflege von ca. 40 Nistkästen) geleistet worden.

Ein großes Problem ist, dass der Weiher im Sommer austrocknen kann. Gründe dafür sind der Klimawandel und die Tatsache, dass der Mönch und der Damm daneben, defekt waren.  Außerdem hat der See keinen natürlichen Zulauf, sondern er wird ausschließlich durch Oberflächenwasser gespeist.

Wenn der See voll Wasser bleibt, hat das positive Auswirkungen auf das dortige Klima, da die Temperatur gesenkt und die Luftfeuchte erhöht wird. Auch auf die Population von Fröschen, Kröten, Molchen und Libellen wird sich das positiv auswirken. Besonders weisen wir auf das Vorkommen des seltenen Laubfrosches und des Kammmolches hin.

Geplant ist, mit Unterstützung des Werkhofes der Stadt Schwäbisch Hall und auf Empfehlung des Umweltzentrums, sogenannte Gumpen anlegen zu lassen. Mit den geplanten Gumpen sollen Rest – Wasserstellen geschaffen werden, die bei großer Trockenheit sehr wahrscheinlich nicht austrocknen. Damit haben Kröten, Frösche, Molche und Libellen ein natürliches Rückzugsgebiet und können so auch bei Trockenheit überleben.

Regelmäßig treffen sich Ehrenamtliche unserer Ortsgruppe, um diesen Teil der Kulturlandschaft zu pflegen, zu erhalten, zu schützen und weiter zu entwickeln.

 

Dazu gehört auch das Bemühen, die angrenzenden Wiesen in blütenreiche Wiesen umzuwandeln. Teilweise ist das schon gelungen. Auch die umliegenden Landwirte werden in die Bemühungen mit einbezogen.

In diesem Jahr geplant ist außerdem eine Informationstafel aufzustellen, mit deren Hilfe der Bevölkerung dieses Kleinod noch nähergebracht werden kann. Die Schautafel wird die Bedeutung und das Entstehen des Rothaldenweihers verdeutlichen, auch welche Tier, – Vogel , – und Pflanzenwelt sich dort angesiedelt hat.

Auf der östlich des Weihers liegenden Fläche schufen wir, in Abstimmung mit der Stadt und in mühevoller Arbeit, mit dem Spaten drei kleinere Tümpel von ca. 8 x 5 m. Diese Tümpel werden, auch in heißen Wetterphasen, von einer Quelle, die tiefer als der Rothaldenweiher liegt, mit Wasser versorgt. Auch durch diese drei Tümpel werden das Klima und die Lebensbedingungen der dort lebenden Tierarten verbessert. Die Ränder der Tümpel haben wir mit Pflanzen, die stark von Insekten angenommen werden, bepflanzt, und zwar unter anderem mit Salweide, Blutweiderich, Mädesüß und Sumpfdotterblume, Schon während unserer Arbeiten haben sich zahlreiche Frösche und Libellen eingefunden.

Vogel- und Tierwelt am Rothaldenweiher

Folgende Vögel haben wir im Gebiet Rothaldenweiher beobachtet: Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Habicht, Weißstorch, Graureiher, Saatkrähe, Dohle, Nilgans, Graugans, Stockente, Nachtigall, Mönchsgrasmücke, Goldammer, Stieglitz, Trauerschnäpper, Kohl – und Blaumeise, Schwanz – und Weidenmeise, Singdrossel, Wacholderdrossel, Amsel, Buchfink und Stare.

Ringelnatter, Blindschleiche, Zauneidechse, Erdkröte, Grasfrosch, Teichfrosch, Laubfrosch, Teichmolch, Kammmolch, diverse Libellenarten und Grillen.

Ein großes Insektenhotel und verschiedene Althölzer können von den vorhandenen Insekten genutzt werden.

Die Betreuung des Projekts durch unsere Ortsgruppe erfolgt ehrenamtlich.

Hier noch der Bericht im Haller Taglatt zum Klimaschutzpreis der Stadt Schwäbisch Hall 2023.